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Ich war soeben das erste Mal dieses Jahr schwimmen.
Das war herrlich!
Am liebsten schwimme ich morgens, aber das lag heute leider nicht drin. Abends ist auch nicht schlecht, wie ich festgestellt habe.
Schwimmen ist schön!

Ich hätte gestern noch stundenlang weitersprechen können, aber als der Mensch am anderen Ende der Leitung zum dritten Mal fragte, ob es mir noch nicht zuviel sei, da dachte ich, es sei wohl ihm langsam zuviel. Okay, ich hätte nicht ganz so abrupt abbrechen müssen, aber ich war doch so zwiegespalten. Ich wollte nicht aufhören, hatte aber das Gefühl, ich müsse.
Es war wunderschön, so lange zu reden und zuzuhören.

Wo ich aufgewachsen bin, in dieser kleinen Familie, da hiess es nicht: "Du kannst mich alles fragen", sondern da hiess es: "Frag doch nicht so komische Sachen." Und nun, wo ich so lange darum gekämpft habe, fragen zu lernen und das wohl auch langsam richtig gut kann, nun kommen die Menschen auf mich zu und sagen: "Manche Fragen sollten ungestellt bleiben." Nein, liebe Leute, nein, nein, nein! Nicht meine Fragen, die stelle ich alle. Wenn Ihr wollt, gebt mir keine Antwort, aber ich habe nicht Jahre damit zugebracht, den Mut und das Verständnis aufzubringen, Fragen zu können, um sie jetzt nicht zu stellen. Ich sage: "Nein!"

Das passiert mir öfter, dass ich denke und denke und denke, und meine Gedanken niederschreibe, und dabei einen Schritt vergesse, der es anderen erst ermöglicht, nachzuvollziehen, was ich dachte.
Ich denke lang und schreibe kurz.

Sehnsucht ist wohl eines der schönsten Wörter der deutschen Sprache, wie ich finde. Ich sehne und suche, ich sehnsuchtiere. Sucht kommt von Suchen. Die Sucht nach dem Sehnen. Das Sehnen nach der Sucht.
In meinen Augen ist "Sehnsucht" gleichzeitig positiv und negativ bewertet. Sich nach etwas zu sehnen, kann mehr Spannung und Gefühl beinhalten, als es schliesslich zu erhalten.
Mein kleiner Spass an Wörtern.

Es gibt Tage, da passiert nichts Besonderes. Du gehst Deinem Job nach, erledigst, was Du zu tun hast, geniesst die Freizeit und legst Dich am Abend schlafen.
Und dann gibt es Tage wie diesen, die erfüllt sind von Menschen, von Dingen, die unvorbereitet kommen, die Dich fordern und in Anspruch nehmen und Dir gleichzeitig so viel geben. Tage wie schwirrende Bienenschwärme, jede Minute geschieht etwas Wichtiges.
Solche Tage sind immer besonders wertvoll.
Aber heute war es mir schon beinahe zu viel. Ich habe wenig und schlecht geschlafen, ich halte mich kaum auf den Beinen, müssen da noch die Anforderungen einer normalen Woche gleich alle an einem Tag kommen?

Vor ungefähr drei Jahren stand ich das erste Mal im Leben auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Es war Oktober, frühmorgens, und Nebel verdeckte die Sicht auf den Eingang zur Verbotenen Stadt. Kinder liessen Drachen steigen, und natürlich dachte ich an das Massaker, das in der Nacht auf morgen vor genau 15 Jahren geschah. Es war ein eindrückliches Erlebnis, auf diesem Platz zu stehen, auf dem Jugendliche von Panzern überfahren worden waren. Ich kenne einen Mann, dessen Tochter unter den Panzern starb. Jung, gescheit und wunderschön war sie.
In der Zwischenzeit, im Februar 2001, haben sich mehrere Anhänger der Falun-Gong-Bewegung auf demselben Platz bei lebendigem Leib angezündet. Zwei davon haben überlebt. Was mit ihnen wohl geschehen sein mag?

Warum können es Männer eigentlich einfach nicht ertragen, über ihre Gefühle zu reden? Ist das irgendein Gen oder ein Enzym, das ihnen fehlt?
(Ich weiss, ich pauschalisiere, und ich weiss, das sollte man nicht. Ernste Entschuldigung und tiefe Verbeugung an alle Ausnahmen.)

Ich nehme alles zurück. Männer können das offenbar doch. Ich suche den Fehler lieber mal bei mir selbst.

Man nehme:
1 gute Freundin
1 Flasche Wein
1 leckeres Essen

Resultat:
gelöste, ehrliche Gespräche, die in stiller Übereinstimmung enden

Manchmal weiss ich genau was ich nicht tun will und tue es trotzdem. Könnte bitte mal jemand kommen und diese Eigenschaft von mir ausleihen? Ich möchte sie auch gar nicht zurück haben.

 

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