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Menschen sind nie so
Wie man sie gerne hätte
Aber immer gut

Wie scheusslich ich das finde, einem alten Sprichwort recht geben zu müssen, das lasse ich jetzt aussen vor.
Aber leider muss ich es in diesem Fall tun.
Ich bin mal aus einer Wohngemeinschaft eher Hals über Kopf als nach gründlichem Nachdenken und gutem Kommunizieren meines Entschlusses ausgezogen. Dabei habe ich mich echt unfair verhalten. Die andere Seite auch, aber das ist nicht so wichtig.
Jedenfalls könnte ich mir heute noch nicht vorstellen, mit diesen beiden Menschen je wieder freundlich Small Talk zu betreiben.
Zum Glück bin ich in der Lage, diese Geschichte normalerweise zu vergessen oder zu verdrängen.
Neulich aber ging ich arglos an eine Party und fing mit einem Typen zu quatschen an, der sich als Freund meines ehemaligen Mitbewohners herausstellte und die Story in allen Einzelheiten erzählt haben wollte. Was ich natürlich nicht tat, denn meine und die Fehler des anderen haben unter uns zu bleiben, aber als ich durch die nächtlichen Strassen nach Hause ging, da machte sich ein Gefühl des Unwohlseins in mir breit, und ich beschloss, dass ich nie mehr so wenig menschliche Grösse zeigen werde wie bei diesem Auszug aus einer Wohngemeinschaft.

Der Wettergott hatte ein Einsehen mit den Studenten. Während er gestern und vorgestern die prallste Sonne an ihren Arbeitsplatz schickte, gönnt er ihr heute einen Tag Pause. Den Studenten schafft er so einen Arbeitstag ohne den ständigen Drang, nach draussen zu gehen und die Sonne zu geniessen, weil sie ja doch bald wieder verschwindet, obwohl man ja noch so viel lesen, lernen und schreiben müsste.
Fazit dieser Pfingsten könnte also sein: Zum Glück habe ich gestern und vorgestern die Sonne genossen, heute scheint sie bereits nicht mehr und ich komme doch noch dazu, meine Pflicht zu erledigen.

Manchmal suche ich im Internet nach den blödesten Dingen, heute nach mir selbst. Ich habe mich gefunden! Aber ich habe auch herausgefunden, dass ich nicht im Online-Telefonbuch stehe. Wer ausser mir selbst soll mich denn so finden?

Auch "Changes" von David Bowie vermag mich glücklich zu machen. Glück ist Geschmacks- und Einstellungssache.

Da gibt es doch im Schweizerdeutschen diesen Ausdruck "gärn ha", zu Hochdeutsch vielleicht ungefähr "mögen" oder "gerne mögen".
Über die genaue Bedeutung dieses Wortes habe ich schon mit vielen Menschen diskutiert, und alle sind anderer Meinung. Je nachdem, in welchem Zusammenhang man das sagt oder gesagt bekommt, erhält es die Konnotation von Liebe oder Ärger. "Du kannst mich gerne haben" meint ungefähr dasselbe wie "Du kannst mich mal", aber sagt einer mit sanfter Stimme im Bett in einem dunklen Zimmer "I ha Di gärn", dann kann es durchaus "Ich liebe Dich" heissen. Denn "Ich liebe Dich" kann man im Schweizerdeutschen nur schlecht sagen. (Das ist übrigens die Stelle, an der dann die Meinungen jeweils stark auseinanderdriften. Einige meinen, das gebe es in unserer Sprache, andere meinen nicht, und der Dialekt oder die Sozialisierung spielen dann wohl auch noch in diese Glaubensfrage hinein.)
"I ha Di gärn" meint meiner Meinung nach mehr als mögen, aber weniger als lieben. Irgendetwas zwischendrin, in diesen ungenauen Bezeichnungen für die Gefühle.

Meine Mutter benutzt folgende Wendungen besonders häufig im Umgang mit ihren erwachsenen Kindern:

Nein, das macht man aber auch nicht.

Ich hoffe, ich bin keine so komplizierte/überfürsorgliche/ängstliche/sich einmischende Mutter.

Und in Gegenwart ihrer eigenen Mutter benutzt meine Mutter folgende Wendungen besonders oft im Umgang mit ihren erwachsenen Kindern:

Jetzt stell Dich nicht so an.

Tu nicht so dumm.

Mach das so und so und so.

Vielleicht versteht manch einer nun, warum ich keine Mutter sein will: Um diese Reihe nicht bis ins Unendliche fortzusetzen.

Mit schöner Regelmässigkeit an einem der freien Tage, ob nun Auffahrt, Samstag oder Sonntag, oder was für ein freier Tag auch immer, putze ich unser Badezimmer.
Und mit schöner Regelmässigkeit muss ich immer gerade dann auf s Klo, wenn ich dieses frisch geputzt habe. Dann benutze ich das saubere Klo, wasche im sauberen Lavabo meine Hände und ärgere mich darüber, dass das Bad nun gerade mal fünf Minuten sauber war.
Geht das irgendjemandem ähnlich?

Nachdem wir vier einen Abend lang darüber diskutiert haben, ob wir uns nun Freundinnen oder Kolleginnen nennen sollen, und wir uns für Freundinnen entschieden haben, finden sie den Kellner, den ich so toll finde, schrecklich, und werfen mich in den Brunnen in der schönsten Gasse in unserer Stadt.
Da man das nur mit Freunden machen kann, bin ich nun überzeugt davon, vier gute Freundinnen zu haben.
Ich bin nicht eine dieser Tussen, denen es in keiner Sekunde des Lebens egal ist, was für einen Eindruck sie auf andere machen und wie sie aussehen.
Als ich allerdings nach Hause kam, im Treppenhaus auf die besoffenen Kollegen meines Mitbewohners traf, und diese Witze über das "Hausgespenst" machten, fand ich es echt nicht mehr lustig.
Zum Glück war mein Mitbewohner schon ziemlich besoffen. So habe ich ihm und seinen Kollegen in einem Anfall von kollektiver Amnestie wieder vergeben.

 

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