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unnoetiges

Seine Tage wartend zu verbringen ist echt keine gute Lebenseinstellung. Man vertrödelt viel wertvolle Zeit bei den Gedanken an: Heute? Wenn nicht heute, dann vielleicht morgen? Keine Zeit? Keine Lust? Soll ich was tun?
Da verbringt man die Zeit besser mit Leben und überlässt das Warten jemand anderem.

Vor einer Stunde habe ich ein Mail abgeschickt. Ein bisschen zu viel Pathos, ein bisschen zu viel Erregung.
Nun, eine Zugfahrt und eine tolle Platte später, weiss ich, was ich hätte tun sollen, anstatt dieses Mail zu schicken:
Lachen. Mich darüber amüsieren.
Souveränität beweisen.

Frau Schmetterling, die echt nur sehr selten wütend wird, muss jetzt mal ganz l a n g s a m von 20 runterzählen.
20, 19, 18, ...

Es gibt Tage, da passiert nichts Besonderes. Du gehst Deinem Job nach, erledigst, was Du zu tun hast, geniesst die Freizeit und legst Dich am Abend schlafen.
Und dann gibt es Tage wie diesen, die erfüllt sind von Menschen, von Dingen, die unvorbereitet kommen, die Dich fordern und in Anspruch nehmen und Dir gleichzeitig so viel geben. Tage wie schwirrende Bienenschwärme, jede Minute geschieht etwas Wichtiges.
Solche Tage sind immer besonders wertvoll.
Aber heute war es mir schon beinahe zu viel. Ich habe wenig und schlecht geschlafen, ich halte mich kaum auf den Beinen, müssen da noch die Anforderungen einer normalen Woche gleich alle an einem Tag kommen?

Vor ungefähr drei Jahren stand ich das erste Mal im Leben auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Es war Oktober, frühmorgens, und Nebel verdeckte die Sicht auf den Eingang zur Verbotenen Stadt. Kinder liessen Drachen steigen, und natürlich dachte ich an das Massaker, das in der Nacht auf morgen vor genau 15 Jahren geschah. Es war ein eindrückliches Erlebnis, auf diesem Platz zu stehen, auf dem Jugendliche von Panzern überfahren worden waren. Ich kenne einen Mann, dessen Tochter unter den Panzern starb. Jung, gescheit und wunderschön war sie.
In der Zwischenzeit, im Februar 2001, haben sich mehrere Anhänger der Falun-Gong-Bewegung auf demselben Platz bei lebendigem Leib angezündet. Zwei davon haben überlebt. Was mit ihnen wohl geschehen sein mag?

Manchmal weiss ich genau was ich nicht tun will und tue es trotzdem. Könnte bitte mal jemand kommen und diese Eigenschaft von mir ausleihen? Ich möchte sie auch gar nicht zurück haben.

Der Wettergott hatte ein Einsehen mit den Studenten. Während er gestern und vorgestern die prallste Sonne an ihren Arbeitsplatz schickte, gönnt er ihr heute einen Tag Pause. Den Studenten schafft er so einen Arbeitstag ohne den ständigen Drang, nach draussen zu gehen und die Sonne zu geniessen, weil sie ja doch bald wieder verschwindet, obwohl man ja noch so viel lesen, lernen und schreiben müsste.
Fazit dieser Pfingsten könnte also sein: Zum Glück habe ich gestern und vorgestern die Sonne genossen, heute scheint sie bereits nicht mehr und ich komme doch noch dazu, meine Pflicht zu erledigen.

Mit schöner Regelmässigkeit an einem der freien Tage, ob nun Auffahrt, Samstag oder Sonntag, oder was für ein freier Tag auch immer, putze ich unser Badezimmer.
Und mit schöner Regelmässigkeit muss ich immer gerade dann auf s Klo, wenn ich dieses frisch geputzt habe. Dann benutze ich das saubere Klo, wasche im sauberen Lavabo meine Hände und ärgere mich darüber, dass das Bad nun gerade mal fünf Minuten sauber war.
Geht das irgendjemandem ähnlich?

 

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