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Im Zustand der Zufriedenheit, in dem ich mich gerade befinde, ist es unnötig, ein Tagebuch zu führen.

Und wo ich schon dabei bin, von meinem strahlenden Lächeln zu erzählen, gleich noch folgende Geschichte:
Neulich war ich in Zürich mit dem Tram und einem Freund unterwegs. An einer Haltestelle stiegen zwei Mütter mit ungefähr fünf Kindern ein, auch wenn sie sich anhörten wie eine ganze Schulklasse. Mein Freund (ein Lehrer!) zeigte sich offensichtlich genervt von dem Lärm und warf den Kindern einen bösen Blick zu. Einige Haltestellen weiter stieg die eine Mutter mit ihrem Nachwuchs wieder aus. Die andere blieb mit ihrem Dreikäsehoch, einem wirklich süssen Baby und dem Ungetüm, das sich Kinderwagen nennt, alleine zurück.
Als ich sah, dass sie im Begriff war, an der nächsten Station auszusteigen, wollte ich ihr mit dem Ungetüm helfen, aber weil ich am Fenster sass, hätte ich über meinen Freund klettern müssen, um das zu tun. Also schenkte ich ihm mein strahlendstes Lächeln und bat ihn, doch der Dame schnell mit dem Kinderwagen zu helfen, was er dann auch tat. Sie bedankte sich höflich, und als das Tram schon wieder anfuhr, zwinkerte sie mir fröhlich zu.
Was hab ich mich darüber gefreut!
(Und natürlich habe ich mich auch darüber gefreut, meinem Freund eine Lektion in pfadfindermässigen guten Taten beigebracht zu haben.)

Ich habe ein neues Spiel erfunden, das ich mit mir selbst spiele, und das geht so:
Wenn ich einkaufen gehe, dann schenke ich der Kassiererin immer mein strahlendstes Lächeln. Und mit strahlendst meine ich strahlendst. Einige der Frauen, die hinter der Kasse sitzen, reagieren gar nicht, einige sehr erstaunt, und eine, die ich regelmässig antreffe, die spielt das Spiel zurück, und lächelt mich ebenso strahlend an.
So tauschen wir bei jedem Einkauf ein Lächeln. Ich bekomme eines von ihr, sie eines von mir. Dieses Spiel hebt definitiv meine Laune.

Dieses Gefühl im Magen, im Bauch, im Herzen und im Hirn, dass alles genau richtig ist, das man so selten hat, das habe ich jetzt gerade. Alles stimmt, ist genau so richtig, wie es ist. Ich hoffe, dieses Gefühl wird jetzt länger als fünf Minuten anhalten.

Edit:
Es hält nun schon einen ganzen Tag lang an, dieses Gefühl. Herrlich!
22. Juni, 17:31

...nahm ich heute nacht die Treppe zur Unterführung, ging durch, auf der anderen Seite wieder hoch und schaute kurz dem Zug nach, ein Lächeln auf den Lippen und den Klang des Wortes "schön" im Ohr. Dann ging ich langsam nach Hause und genoss noch ein wenig die schwelgerische Stimmung in meinem Herzen.
Für sowas gibts nur ein Wort, das passt: "schön".

Ich war soeben das erste Mal dieses Jahr schwimmen.
Das war herrlich!
Am liebsten schwimme ich morgens, aber das lag heute leider nicht drin. Abends ist auch nicht schlecht, wie ich festgestellt habe.
Schwimmen ist schön!

Auch Herr Einaudi macht wunderschöne Musik. Auch diese eignet sich sehr gut dafür, von Minidisc im Zug gehört zu werden. Dazu die Augen schliessen und völlig entspannen.
Nur zum Mitsingen ist die Musik von Einaudi nicht geeignet.

Herr Bowie hat meinen heutigen Tag gerettet, was er in den letzten Tagen öfters tut. Nicht, dass meine Tage kaum zu retten wären, ich verbringe herrliche Tage.
Aber es ist das Tüpfelchen auf dem i, in einem vollgestopften Zug, egal um welche Tageszeit, meinen Minidisc hervorzukramen, die Stöpsel in die Ohren zu stecken und "Major Tom" oder "Let's spend the night together" zu hören.
Auf dem Weg vom Bahnhof nach Hause teste ich dazu jeweils noch die neusten Tanzschritte, und es muss offenbar schon öfter vorgekommen sein, dass ich laut mitsinge.
Was ich immer tue, wenn ich David Bowie hören, ist strahlend lächeln. Der Mann macht mich einfach glücklich!
Und ich mache in jedem Beitrag einen Tippfehler.

Gutes Zeichen! Ich habe gerade dieses Gedicht gefunden:

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.

Hermann Hesse

Und während ich noch vor kurzer Zeit dem Herrn Hesse vorbehaltlos zugestimmt hätte, muss ich heute, an diesem trüben, warmen Sonntag mittag, sagen: Nein, Herr Hesse, da hatten sie Unrecht.
Leben ist nur zu einem gewissen Teil Einsamsein!
Man kann Menschen kennenlernen, es braucht dazu allerdings sehr sehr sehr viel Mut und Courage, Offenheit und Vertrauen - und einen Haufen Glück.

 

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